Am 5. August also habe ich mich mit den anderen Teilnehmern aus Deutschland auf den Weg nach Japan gemacht. Über Istanbul flogen wir zum Flughafen Tokyo-Haneda, wo wir bereits von Mitarbeitern empfangen und zu einem Hotel in Shinjuku gebracht wurden, wo in den folgenden drei Tagen ein Orientierungsprogramm geplant war.
Da unser Flug nach Japan leider etwas Verspätung hatte, kamen wir erst gegen 23 Uhr im Hotel an. Wir waren alle müde, da keiner so richtig im Flugzeug schlafen konnte, aber auch zu aufgekratzt, direkt schlafen zu gehen, immerhin waren wir gerade erst in Tokyo angekommen!
Ich teilte mir das Hotelzimmer mit zwei anderen Teilnehmerinnen aus Deutschland und gemeinsam zogen wir noch am selben Abend (bzw. in der Nacht) los, um was zu futtern zu finden. Unweit des Hotels entdeckten wir einen Abura-Soba-Laden und da wir uns sicher waren, dass Mitternacht der perfekte Zeitpunkt für deftiges Essen ist (wobei, eigentlich war für uns ja erst 17 Uhr…), entschlossen wir uns dafür.
Das Hotel, in dem wir untergebracht waren, war auch richtig schick. Es hatte ganze 45 Etagen und dürfte somit eines der höchsten Gebäude sein, die ich jemals betreten habe. Und die Aussicht von ganz oben war atemberaubend!
In den folgenden Tagen standen viel Training sowie Vorträge auf dem Programm, die teilweise echt interessant waren. Unter anderem konnten wir auch Erfahrungsberichte von anderen Teilnehmern anhören und uns Tipps für unsere eigene Arbeit abholen. Die Abende hatten wir dann frei und nutzten diese für Austausch mit Gleichgesinnten (so viele Leute aus so vielen Ländern!) sowie Rausgehen, um die Umgebung kennenzulernen.
Am Mittwoch ging es dann in die jeweiligen Präfekturen, d.h. wir verabschiedeten uns voneinander und versprachen, in Kontakt zu bleiben. Gemeinsam mit JETs anderer Länder, die ebenfalls nach Ibaraki mussten, wurden wir mit einem Bus abgeholt und in die Präfekturhauptstadt Mito gebracht. Von dort holte mich ein Mitarbeiter aus dem Rathaus Moriyas mit dem Auto ab und brachte mich zu meinem zukünftigen Wohnort. Da die Fahrt etwa eine Stunde dauerte, hatten wir viel Zeit für Gespräche. Dann kamen wir auch schon an und ich wurde ins Rathaus gebracht, wo ich mich kurz meinen neuen Kollegen vorstellte und noch spontan einem Treffen einer Gruppe Jugendlicher beiwohnte, die kürzlich im Rahmen eines Austauschprogramms in der deutschen Partnerstadt gewesen waren. Sie teilten ihre Eindrücke und es war sehr spannend, mir ihre Erfahrungen in Deutschland anzuhören. Dann wurde ich in meine Wohnung gebracht und zwei Kolleginnen fuhren noch mit mir in den Supermarkt, um das Nötigste einzukaufen.
Ja, und dann war ich da.
Ich muss sagen, es ist echt toll, wieder in Japan zu sein. Ich habe es wirklich vermisst und kann immer noch kaum glauben, dass dieser Traum von mir, erneut hier sein zu dürfen, wahr geworden ist. Auch wenn erst knapp zwei Wochen vergangen sind, fühle ich mich bereits pudelwohl hier und habe auch das Gefühl, angekommen zu sein. Dafür muss ich mich auch bei meinen neuen Kollegen bedanken, die mich gleich so nett und hilfsbereit aufgenommen haben und mir alles erklären, wenn ich mal nicht weiter weiß.

