Ibaraki Querbeet

Mitte Oktober schlug meine Kollegin Suzuki-san vor, mit mir ein wenig durch Ibaraki zu fahren, damit ich mir die Präfektur anschauen könnte. Da die Verkehrsanbindung in den Norden nicht so pralle ist (da oben wird es doch eher ländlich), ist es gar nicht so einfach, mit öffentlichen Verkehrsmitteln herumzufahren. Ich freute mich sehr über das Angebot und nahm dankend an. Wir entschieden, einen Urlaubstag zu nehmen, damit wir uns nicht mit allzu vielen Menschenmassen herumschlagen mussten.

Allerlei Farben in einem Bild! Und ganz hinten das Meer.

Als Erstes fuhren wir zum Hitachi Seaside Park (Hitachi Kaihin Kôen), der etwa eine Stunde nördlich von hier am Meer liegt. Nicht nur ist er gigantisch; im Herbst blühen da auch Kokia-Pflanzen, die eigentlich grün sind, im Herbst aber eine blutrote Färbung annehmen. Ich wollte das super gerne einmal sehen, da man, wenn man nach Sightseeing in Ibaraki sucht, eigentlich sofort diesen Park findet (im Mai gibt es da wohl ein Meer aus blauen Blumen).

Es ist gar nicht einmal so einfach, den richtigen Zeitpunkt abzupassen, da die Pflanzen nur wenige Tage lang rot sind, ehe sie vertrocknen. Glücklicherweise gibt es auf der Homepage des Parks einen Kalender, der eine Prognose anzeigt. Da der Sommer dieses Jahr ziemlich lang war, war es erst verhältnismäßig spät soweit, aber in der zweiten Oktoberhälfte war es soweit. Und es hat sich gelohnt!

Zwar war gar nicht einmal so wenig los (obwohl Wochentag war), aber es war wirklich schön, die vielen Blumen zu sehen. Und nicht nur die Kokia waren interessant; darüber hinaus gab es noch viele andere bunte Pflanzen wie Kosmos- oder Mohnblumen. Ich bin ja eigentlich kein allzu großer Blumenfan, aber trotzdem war es schön, wie bunt alles war!

Neben den Blumen gibt es im Park auch noch ein kleines Waldstück, einen Freizeitpark für Kinder und ein paar alte japanische Häuser zu bestaunen. Definitiv ein toller Ort und ich möchte gerne nächstes Jahr im Mai hin, um mir die blauen Nemophila-Blumen anzusehen, die dann blühen sollen.

Nach dem Park fuhren wir nach Ôarai, eine Stadt ein bisschen südlich von Hitachi. Auch dort gibt es ein paar interessante Sehenswürdigkeiten und mich interessierte insbesondere der Isosaki-jinja, ein Schrein ganz dicht an der Küste. Er ist bekannt dafür, dass eines seiner torii (die Schreinstore) vor der Küste auf einem Felsen im Meer steht. Offenbar kam vor langer Zeit die Gottheit des Schreins durch dieses Tor herein.

Tada. Ein Steintor im Wasser.

Keine Ahnung, wer woher kam, aber ich fand es interessant, dass das Tor im Wasser steht und wollte es mir gerne anschauen. Außerdem mag ich das Meer sehr gerne und ich muss sagen, dass das Meer in Ibaraki wirklich toll aussieht!

In Ôarai steht auch ein relativ großes Aquarium, das wir uns nebenbei auch ansahen. Drinnen gab es allerhand verschiedene Tiere zu sehen und ich war entzückt, dass es meine geliebten Röhrenaale gab. Win!

Wir aßen im Aquarium etwas zu Mittag (lecker Curry, nom) und machten uns dann auf den Weg zurück, wobei wir hier und da anhielten, um ein paar schöne Fotos zu machen und/oder Souvenirs für das Büro zu kaufen. Die Omiyage-Kultur in Japan ist sehr wichtig:

Blick aus einem Aussichtsturm in Ôarai.

Wenn man irgendwo hinfährt, dann bringt man seiner Familie/Freunden/den Arbeitskollegen in jedem Fall etwas mit. In den allermeisten Fällen ist es eine Knabberei, die typisch für den Ort ist, den man besucht hat. Dafür gibt es auch speziell an jedem Touristenort einen oder mehrere Läden, die diese speziell abgepackten Omiyage verkaufen. Meist kauft man daher gleich eine Packung mit 15 oder 20 Keksen oder Süßigkeiten, damit jeder eines bekommt. Und das Schöne: Wenn andere wegfahren, bekommt man auch etwas 🙂

Von etwas weiter weg sieht das Tor ganz klein aus.

Ehe wir zurück nach Moriya fuhren, ging es noch in den Ibaraki Flower Park in Ishioka (da, wo ich auch auf einem Fest gewesen war. Diesmal waren wir jedoch nach Anbruch der Dunkelheit da, weil der Park schön beleuchtet war. Illuminations sind sehr beliebt in Japan uns besonders in der kalten Jahreszeit (zu Weihnachten!) gibt es super viele davon. Dann werden ganze Parks oder Alleen mit Lichtern verschönert. Hier in Moriya haben wir auch ein paar wenige, was ziemlich hübsch ist. Das Beste ist aber, dass sie mit Solarenergie betrieben werden, hehe.

Die Lichter im Ibaraki Flower Park waren auch sehr schön anzusehen. Alles leuchtete und es war sehr ruhig, weil nicht so viele Menschen da waren, was mir gut gefiel.

Nach dem Park fuhren wir zurück nach Moriya. Es war in jedem Fall ein toller Ausflug und ich habe mich gefreut, so viel von Ibaraki in nur einem Tag sehen zu können! Natürlich hat Ibaraki noch ein paar mehr tolle Orte zu bieten, doch darüber berichte ich dann gerne ein andermal.

Zum Abschluss noch ein Foto, das ich auf dem Rückweg aus dem Autofenster gemacht habe.