Schrieb ich eigentlich letztes Mal, dass der Rest des Novembers ruhiger war? Das stimmt nicht so ganz, denn einen Ausflug gab es Ende des Monats dann doch noch, hehe.
Ende des Monats ging dann in den Norden der Präfektur Ibaraki, in die Stadt Daigo und den Bezirk Fukuroda. Dort befindet sich der Fukuroda no Taki (Fukuroda-Wasserfall), der zu einem der schönsten Wasserfälle Japans gehören soll (habe ich mal erwähnt, dass Japaner ihre Rankings lieben? Es gibt zu fast allem ein Ranking, von Wasserfällen über Berge bis hin zu Nachtaussichten). Jedenfalls wollten ein paar andere JETs und ich uns das nicht entgehen lassen und so fuhren wir hoch, um es mit eigenen Augen zu sehen.
Ich habe bisher nur ein paar Wasserfälle in Japan gesehen und kann es daher schlecht beurteilen, aber Fukuroda no Taki war zumindest einer der schöneren, meiner Ansicht nach. Besonders mit dem bunten Herbstlaub war er echt hübsch anzusehen. Rundherum gab es auch einige Berge und wie das so ist, klettert man da natürlich dann auch hinauf. Zwar habe ich das Gefühl, dass wir den schwierigsten Weg nahmen (man konnte entweder linksherum oder rechtsherum gehen und ich glaube, rechtsherum wäre einfacher gewesen…), aber nach einem schier endlos langem Aufstieg war auch das geschafft und die Mühe hatte sich wirklich gelohnt, da die Aussicht einfach atemberaubend war.



Auf dem Weg hinunter ging es dann durch ein kleines Waldstück. Der Weg war weniger steil, weshalb ich glaube, dass es andersherum einfacher gewesen wäre. Wir kamen auch an einem kleinen, alten Tempel vorbei, bei dem es aber nicht viel zu sehen gab; dafür standen hier und da noch ein paar Holztore herum.



Danach gingen wir noch gemeinsam essen und fuhren anschließend wieder heim. War auf jeden Fall ein schöner Ausflug und ich würde den Wasserfall irgendwann noch einmal gerne sehen – ich habe auch gehört, dass er, wenn es richtig kalt ist, sogar ab und zu einfriert! Das möchte ich echt gerne mal mit eigenen Augen sehen. Schade, dass dieser Winter wohl nicht kalt genug ist.
Anfang Dezember traf ich mich mit Fan wieder in Tokyo, da wir uns einen Weihnachtsmarkt ansehen wollten. Ich möchte es ja sehr gerne schaffen, dass wir dieses Jahr einen kleinen Weihnachtsmarkt in Moriya eröffnet bekommen, und wollte mir daher ein paar Weihnachtsmärkte in der Umgebung anschauen. Mein Favorit ist und bleibt wohl Yokohama und auch der winzige Weihnachtsmarkt in Roppongi kann nichts daran ändern, hehe. Er war sehr sehr klein und es gab nicht viel zu sehen, aber immerhin war er hübsch beleuchtet. Danach schlenderten wir noch ein wenig durch Roppongi, sahen uns die bunten Lichter an (im Winter leuchtet in Japan fast alles) und fuhren anschließend nach Shibuya, um zu Abend zu essen (Roppongi ist ein „high class“-Bezirk, d.h. dort ist alles viel zu teuer für Normalsterbliche wie uns, hehe).
Auch in Shibuya gab es ein paar hübsch beleuchtete Bäume. Anschließend gingen wir noch futtern und ich fuhr wieder heim. Dieses Jahr möchte ich, wenn möglich, gerne noch ein paar weitere Weihnachtsmärkte in und um Tokyo herum besuchen. Leider hatte ich im Dezember nicht so viel Zeit bzw. Gelegenheit, da ich mir bei einem Fahrradunfall das Becken angeknackst habe :‘) (Jetzt geht es mir aber wieder gut!).







Ebenfalls Anfang Dezember ging es auch noch einmal auf einen Berg. Irgendwie bin ich jeden Monat auf irgendwelchen Bergen unterwegs, aber dadurch wird es auch nie langweilig, oder? Und Japan besteht nun mal zu zwei Dritteln aus Bergen. Also auf auf!
In Ibaraki haben wir neben einem der Top-Wasserfälle nämlich auch einen Top-Berg und das ist der Tsukuba-san (Mt. Tsukuba). Der ist nicht ganz so hoch, nur 877 m, aber hoch genug, dass man beim Aufstieg ganz schön außer Puste kommt. Dafür kann man ihn im Gegensatz zum Fuji auch das ganze Jahr über besteigen, da er eben nicht dauerhaft mit Schnee bedeckt ist.
Im Übrigen gibt es auch eine spannende Legende, die sich um die beiden Berge rankt:
Vor laaaanger Zeit kam mal eine Gottheit vorbei und fragte Fuji-san und Tsukuba-san, ob sie bei einem von ihnen übernachten dürfte. Der Fuji war gerade schwer beschäftigt und auch zu eitel, weil er so eine tolle symmetrische Form hatte, dass er ablehnte. Der Tsukuba–san war zwar auch beschäftigt, aber auch freundlich und nahm den Gast auf.
Aus diesem Grund ist der Fuji zwar vielleicht weiterhin auch hübsch, aber er ist auch kahl, felsig, kalt und hat nicht so viele Besucher. Der Tsukuba-san aber erfreut sich großer Beliebtheit, ist immerzu grün und mit viel Leben umgeben.
Und das stimmt! Der Tsukuba-san ist ein grüner Berg. Er hat sogar nicht nur eine, sondern gleich zwei Bergspitzen, die man beide nacheinander besuchen kann. Die höhere ist dabei 877, die andere 871 m hoch. Diese beiden Bergspitzen symbolisieren Izanami und Izanagi, die in irgendeinem Mythos Japan aus der Ursuppe hoben. So viel zur japanischen Mythologie.
Zwar hatten wir bereits Ende Oktober mit einigen JETs versucht, auf den Tsukuba-san zu klettern, aber leider gehörte ich zu denjenigen, die unterwegs aufgaben, da es regnete, wir uns verliefen und es bereits spät war. Doch so einfach gebe ich mich nicht geschlagen und Anfang Dezember bin ich dann mit Momo, Alex und Bibi (mit denen ich auch in Hakuba war) zum Tsukuba-san gefahren. Wir machten es uns aber einfach und fuhren das erste Stück mit der Seilbahn hinauf und kletterten nur das letzte Stück, da es einfach unfassbar kalt war. Irgendwann aber schaffe ich es einmal von ganz unten! ୧(๑›◡‹ ๑)୨
Zwar waren die letzten Wegstücke ziemlich felsig, aber es ging noch und schließlich waren wir auch ganz oben angekommen. Auch hier war die Aussicht wieder richtig toll!


Wir blieben ein Weilchen oben, genossen die Aussicht und tranken warmen Kakao. Als es schließlich zu kalt wurde, machten wir uns an den Abstieg, den wir diesmal komplett zu Fuß erledigten, um den Weg kennenzulernen. Wie schon gesagt ist der Tsukuba-san ziemlich grün, weshalb wir eigentlich auch konstant durch Wald gingen. Das war ganz nett, da die Sonne manchmal schön durch die Blätter schien. Einige Stellen waren voller Wurzeln, da musste man aufpassen, insgesamt klappte es aber besser (und anders als im Oktober rutschte ich nicht im nassen Schlamm aus).



Weiter unten sahen wir uns noch den Tsukuba-Schrein und ein paar Sehenswürdigkeiten an, aßen ein Eis und fuhren anschließend wieder zurück.
Irgendwann aber möchte ich den Tsukuba-san noch einmal von Anfang an besteigen, aber vielleicht lieber im Frühling, hehe.





