Achtung, viele Bergfotos! Leider hat meine Kamera entschlossen, Bilder zu zerstören, weshalb es „nur“ Handybilder sind. Zum Glück ist die Handykamera ziemlich gut…
„Ich würde total gerne mal in die Berge fahren, nach Hakuba oder so… Aber dafür braucht man ein langes Wochenende, drei Tage oder so.“ – „Nächste Woche Montag ist frei, da sind drei Tage.“ – „… Lass mal nach Hakuba fahren.“
So in etwa lief ein Gespräch zwischen mir und Momo Ende September ab. Ich liebe es, so spontan zu sein und kurze Ausflüge zu planen. Wir fragten noch ein paar andere Leute und am Ende waren wir zu viert, die wir Mitte Oktober zusammen nach Hakuba (白馬, wörtlich „weißes Pferd“ – angeblich kann man in der Bergkette die Silhouette eines Pferdes erkennen) in der Präfektur Nagano fuhren, um uns die japanischen Alpen anzusehen.
Hakuba war in den 90ern einmal Austragungsort der olympischen Winterspiele und ist bekannt für seine Skipisten.
Wir entschlossen uns, mit dem Shinkansen nach Nagano zu fahren und von dort den Bus zu nehmen, da es so am schnellsten ging. Die Shinkansen-Fahrt dauerte nur eine Stunde und ich war sehr gespannt, war ich doch noch nie zuvor Shinkansen gefahren. Und das nach all der Zeit in Japan, haha. Irgendwie hat sich nie die Gelegenheit ergeben oder es war zu teuer.
Auf jeden Fall hat es sich gelohnt und ging wirklich schnell. Da wir erst nachmittags losfahren konnten, war es zwar schon dunkel, als wir ankamen, aber dennoch konnten wir noch in der Unterkunft zu Abend essen und uns im Konbini eindecken. Am nächsten Tag wollten wir früh los und auf Bergen herumklettern.
Da es bei unserer Ankunft stockfinster (also wirklich – wir machten unsere Handys an, weil es kaum Straßenlaternen gab) war, wussten wir gar nicht, wie die Gegend aussah, in der wir uns befanden. Umso begeisterter waren wir am nächsten Morgen, als wir aus dem Fenster sahen und sich uns folgender Anblick bot:
Weiße Berge! Wie schön!
Also, wenn es in den Alpen immer so aussieht, würde ich glatt dahin ziehen, haha.
Nach einem überraschend europäischen Frühstück packten wir ein paar warme Klamotten ein und gingen dann hinaus. Der Plan war es, mit der Seilbahn und einem Skilift auf etwa 1.500 Meter zu fahren und die letzten etwa 500 Meter zu Fuß hinaufzusteigen. Natürlich konnte man auch die gesamte Strecke zu Fuß gehen, aber das dauert viel länger und wir sind alle auch keine geübten Bergsteiger.
Ich gebe zu, es war stellenweise ganz schön anstrengend, obwohl es nicht wirklich Klettern war. Der Weg war teilweise aber schon ziemlich steinig, weshalb der Aufstieg gar nicht mal so einfach war. Ich war froh über meine Wanderstiefel, die endlich mal richtig zum Einsatz kamen. Wir waren auch nicht die einzigen Touristen und es gab ein paar Orte, an denen man kurz verschnaufen konnte, ehe man den Gipfel erreichte.
Es gibt natürlich mehr als nur einen Gipfel, aber wir wollten gerne zum Happo-ike, einem Teich auf einem der Berge in 2.060 Metern Höhe. Der Aufstieg von der letzten Station aus dauerte etwa zwei Stunden, doch es lohnte sich, da sich uns ein atemberaubender Anblick bot.
Wir gingen noch ein kurzes Stück hinauf, da man oben gut sitzen konnte. Ein Schild warnte vor dem weiteren Aufstieg, da es nur für erfahrene Bergsteiger empfohlen ist und keine Haftung übernommen wird. Wir wollten aber auch nicht weiter und waren zufrieden mit dem See. Wir machten eine kurze Pause, knabberten ein paar unserer Snacks und stießen mit Hakuba-Bier an.
Oben war es mit zwei Grad ziemlich frisch und daher war es ganz gut, dass wir einige Lagen mitgenommen hatten. Wir beobachteten die Wolken, die teilweise auf unserer Höhe waren und entschieden nach einiger Zeit, wieder hinabzusteigen, zumindest bis zum Skilift.
Der Abstieg war etwas einfacher als der Aufstieg, auch wenn man bei den Steinen aufpassen musste. Schließlich war aber auch das geschafft und wir blieben ein wenig stehen, um die Aussicht zu genießen, und holten uns dann noch einen wärmenden Kaffee.
Nach einiger Zeit bekamen wir Hunger und es war doch recht frisch, weshalb wir am Nachmittag wieder hinunterfuhren und in einem der unzähligen Restaurants etwas aßen. Dann gingen wir noch ein wenig durch den Ort spazieren, ehe wir abends ins Hotel zurückkehrten, zu Abend aßen und den Tag mit einigen Runden Uno (Klassiker) ausklingen ließen.
Am nächsten Tag ging es auch schon zurück. Es war kurz, aber definitiv ein toller Ausflug! Ich war richtig fasziniert von den Bergen und glaube, es dürfte einer der schönsten Orte sein, die ich je gesehen habe. Ich kann es kaum erwarten, mal wieder in die Berge fahren zu können und habe mir vorgenommen, jetzt öfter wandern zu gehen. Morgen geht es zum Mt. Tsukuba – dieser ist zwar „nur“ 877 Meter hoch, aber ich freue mich trotzdem schon sehr darauf.





